Samstag, 15. März 2014

Gespräche am roten Tisch

Ich suche Betroffene auf, die einen Teil ihrer Kindheit oder gar die ganze Zeit in Kinderheimen während der 60er und 70er Jahre verbracht haben. Im Zentrum stehen anstelle Interviews unsere Gespräche in Augenhöhe - denn ich war selbst in den ersten drei Jahren im Kinderheim - mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Gegensätze, Vergangenes und Zukünftiges herauszufinden.
Der Film ist keine Dokumentation, sondern experimentell und assoziativ. Es geht um den Raum jenseits des erfahrenen persönlichen Leids - den Raum der Zeit, der Gesellschaft, der eigenen Biographie und Persönlichkeit. Es ist eine filmische Spurensuche über Zeitzeugen, die zum Teil unvorstellbare seelische Verletzungen erlitten haben und von einem unstillbaren Motor angetrieben werden, ihre tief eingebrannten Lebenswunden zu bewältigen.
Dementsprechend weist das Setting in dem die Gespräche stattfinden auf den „mobilen" Charakter der Gespräche hin: Zwei Klappsessel in Form von Regiestühlen, einen roten runden Tisch, darauf stehen dann je nach Bedarf, von mir mitgebrachte Glaser, Becher, Thermoskannen. Dieses Set wird dann in dem gewünschten Gesprächsraum aufgebaut, unabhängig davon ob es eine Wohnung ist, eine Gartenhütte, der Nebenraum einer Kneipe, etc. Dieses Setting ist das ästhetische Leitmotiv und bringt alle Gesprächsteilnehmer auf den „gleichen Nenner". 









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