Kinopressepreview

Mit:
Klaus Behnis (Abteilungsleiter im Jugendamt Darmstadt-Dieburg)
Dr. Hans-Ullrich Krause (Leiter des Kinderhauses Berlin-Mark Brandenburg)
Dr. Severine Thomas (Care Leaver Projekt, Universität Hildesheim)
Sonja Toepfer (Filmemacherin) - im Wechsel mit weiteren Protagonisten des Filmes
Moderation: Josef Koch (Geschäftsführer der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen). Hier, Mitschnitt der Kinopressepreview in voller Länge



„Er ist sogar ein starker Film, er ist stark weil er eine Geschichte erzählt, er ist klug gebaut und er hat tolle Protagonisten (...) Er geht über das Thema Heimerziehung hinaus und das ist gut so (...)" Hans Ullrich Krause, Autor, Grimme-Preisträger und Heimleiter "In diesem Sinne finde ich den Einsatz des Films bei jungen und neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genauso sinnvoll wie bei erfahrenen. Der Blick von der anderen Seite auf Dokumentation, Umgang mit Nähe und Distanz, Regeln in Sachen Aggression hilft sich in ein anderes Licht zu rücken." Antje Meinzer, EVIM Jugendhilfe e.V "Ich denke, du hast für die Betroffenen eine sehr vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen, sodass sie den Mut aufbrachten, in deinem Film und auch in der Veranstaltung ihr Erlebtes, ihr Leiden einer Öffentlichkeit zu vermitteln. Ich finde, dies verdient große Anteilnahme und Respekt! Dein Film hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich hoffe, dass auch andere so nachdenklich werden wie ich." Verena Sauvage "{...} Und Dein Projekt ist aus meiner Sicht ein kleiner Meilenstein, denn Menschen befragen - das ist die eine Seite - sie aber tatsächlich an der "SACHE" zu beteiligen, ihnen direkt eine Stimme zu geben, das ist eine andere: eine Risikobehaftete! Dazu gratuliere ich ganz besonders, denn das ist der Königsweg - der Schwierigste!" B.Goehlnich "Sonja Toepfer, die sich in ihrer künstlerischen Arbeit schon lange mit Themen wie Würde, Ohnmacht und Opfer sein beschäftigt, gibt ihren Protagonisten und Protagonistinnen Zeit und Raum, das zu sagen, was ihnen wichtig ist, ohne die Schilderungen durch Regieeingriffe zu stören. Das macht den Film so wertvoll. Er ist zugleich auch ein bereichernder Beitrag für die seit einiger Zeit an Bedeutung gewinnende Debatte um geschlossene Unterbringungen und die Psychiatrisierung von Kindern und Jugendlichen mit herausforderndem Verhalten." Ulrike Bauer, Der Paritätische, Redakteurin Verbandsmagazin Stimmen aus dem Publikum "Am Anfang bist Du ein Impuls gebendes Gegenüber, am Ende eine ihre eigenen Erfahrungen teilende Gesprächspartnerin. Immer der gleiche Tisch vor unterschiedlichen Fenstern hat bei mir dazu geführt, dass ich mich ganz auf die Personen konzentriert habe. Nichts hat mich abgelenkt, ihnen zuzuhören." "Ich habe für mich persönlich u.a. das Fazit gezogen, dass es egal ist, ob Betroffene es "zu etwas gebracht haben" oder nicht. Ich hatte das Gefühl, dass alle der Protagonisten durch die Heimerfahrungen und auch in vielen Fällen den weiteren Lebensverlauf so großen Schaden genommen haben, dass sie innerlich Ruinen mit sich rumtragen. Jeder an einer anderen Stelle und mit anderen Auswirkungen, aber dennoch ruiniert." "Ein mutiges Projekt, das mich sehr bewegt hat - nachhaltig! Die Wahrheitsfindung ist unerläßlich und doch so schmerzhaft. Ganz besonders wichtig war aus meiner Sicht, dass jeder in seinem Rahmen geblieben ist und die Eckdaten immer selbst bestimmt hat. Das strahlte Respekt und Würde aus!" "Schön war auch, dass die Protagonisten nicht nur allesamt angereist sind, sondern sich auch vehement an der Diskussion beteiligten und zeigten, dass der Film ihnen gut tat, ihnen Raum zur Selbstdarstellung gegeben hat ohne je die Würde anzukratzen oder sie als bloße 'Beispielgeber' für eine Reportage zu benutzen. Eine offensichtlich Stärke des Films. Besonders schön fand ich die Zwischenszene mit den Trommlern oder das Wäscheaufhängen. (...) Der Eindruck des Statischen, den man bekommt, wenn man nur Ausschnitte sieht, verliert sich im Gesamtfilm völlig"

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